Deutsch-französische Ausbildungskooperation

Zu einem ersten Austauschtreffen sind vom 03.03.-21.04.2014 französische Schüler des Aerocampus Aquitaine aus der Partnerregion in Hessen. Die zwei Frauen und dreizehn Männer sind angehende Fluggerätmechaniker und absolvieren ein umfangreiches Programm inklusive eines intensiven Sprachtrainings, um sich auf einen jeweils achtwöchigen Ausbildungsabschnitt in einem Betrieb des Partnerlandes vorzubereiten. Ziel soll es sein, eine gemeinsame deutsch-französische Ausbildungskooperation für den Beruf des Fluggerätmechanikers vorzubereiten. 
Zum Beginn des Programms trafen sich die deutschen und französischen Auszubildenden, Vertreter der beteiligten Unternehmen, der IHK und der Gewerblich -technischen Schulen der Stadt Offenbach bei Heli Transair in Egelsbach. In der offiziellen Begrüßung durch Geschäftsführer Dirk Herr wurde deutlich, welchen Stellenwert dieses Projekt bei Heli Transair hat. „Der Austausch von Auszubildenden aus Frankreich hat nicht nur für Aus- und Weiterbildung eine große Bedeutung. Sprach- und Kulturbarrieren werden bald nicht mehr existieren. Die heutigen Auszubildenden werden in Zukunft selbstverständlich mit den Kollegen des jeweils anderen Landes kommunizieren und gemeinsame Projekt starten.“ Mirko Bär, Technischer Betriebsleiter: „Durch diesen Austausch wird der Horizont unserer Auszubildenden erweitert. Das Ausbildungsangebot wird auf den Flugzeug Bereich ausgedehnt, eine wertvolle Erfahrung.“
Nach einem kurzweiligen Tag, der u. a. die Vorführung einer 100 Stunden Inspektion an einem Hubschrauber vom Typ Guimbal Cabri G2 sowie der Vorführung des Hubschrauber Simulators im Heli Transair Hangar umfasste, erlebten die Jugendlichen noch ein ganz besonderes Highlight. Sie durften einen Hubschrauber Rundflug machen und hatten so einen einmaligen Überblick über die Region und den Luftverkehr.
Im Hessischen Landtag in Wiesbaden empfing Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz die Teilnehmer mit den Worten: „Hessen, seine französische Partnerregion, die Aquitaine, und die beteiligten Unternehmen Lufthansa Technical Training, Condor, Heli Transair, Röder Präzision und die Gewerblich-technischen Schulen der Stadt Offenbach spielen hier eine herausragende Rolle. Aus dem verstärkten, längerfristigen Austausch können wertvolle Erfahrungen gewonnen werden, die letztendlich vielleicht sogar eine gemeinsame Ausbildung mit den französischen Partnern ermöglichen und als Blaupause für weitere europäische Initiativen dienen. Der deutsch-französische Motor stellt einmal mehr den Antrieb für die europäische Integration dar. Französische und deutsche Auszubildende, die gemeinsam an modernen Verkehrsflugzeugen arbeiten, die über 500 Personen und Tonnen von Fracht mit über 800km/h von Kontinent zu Kontinent befördern können – ein Bild, das im Jahre 1914 wohl noch nicht einmal als Utopie hätte gezeichnet werden können, ist heute Realität.“
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war ein Besuch bei Lufthansa Technical Training am Flughafen in Frankfurt. Ausbildungsleiter Martin Brandes: „Luftfahrt verbindet Menschen, Luftfahrttechnik begeistert Menschen – und kann damit einen wertvollen Beitrag dazu leisten, den europäischen Gedanken mit Leben zu füllen. Ich bin stolz, dass die Auszubildenden ein Stück Europa selbst mitgestalten können und dabei die ganze Bandbreite des dualen Ausbildungssystems nutzen. Dazu gehören neben den praktischen Erfahrungen in den französischen Betrieben auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur raschen Integration in ein neues Umfeld abseits der Heimat – und natürlich das Erlernen der französischen Sprache.“
Mit dem Leuchtturmprojekt soll auch ein Beitrag zur Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Ausbildungsraumes geleistet werden, der einerseits Kooperationen in der beruflichen Erstausbildung umfasst, andererseits auch die Erleichterung der Anerkennung bereits erworbener Qualifikationen über das System des Europäischen Qualifikationsrahmens.

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